Architektur im Kopf

von Matthias Walther

Vorgesehen sind drei städtebauliche Schwerpunkte: Erstens eine Studentenstadt oberhalb Zürichs, unweit des Polytechnikums von Semper; zweitens ein neues Verwaltungszentrum an der Limmat; drittens ein neues Kulturviertel direkt am Zürichsee mit dem Neubau der sogenannten Tonhalle. Als Idee der Bildungsstadt wird der Entwurf Karl Mosers übernommen, Grundlage des riesigen Rathauskomplexes an der Limmat ist eine in Ansätzen ausgeführte Idee am Lindenhof von Gustav Gull. Der Turm als stadtbildprägendes Element wurde hierbei deutlich erhöht.

Als Ersatzbau der Tonhalle entsteht ein monumentaler Kuppelbau, ähnlich vergleichbaren Versammlungs- und Konzerthallen in London und Breslau. Der Bereich zwischen der Tonhalle und dem Kratzquartier ist mit einer in seiner Wirkung auf den See bezogene Abfolge weiterer Monumentalbauten, unter anderem einem Technischem Rathaus am Kapellerhof mit Turm, der dem bereits geplanten Turm von Sempers Planungen zum Kratzquartier an fast gleicher Stelle ähnelt.

Erst das Trio der drei neuen Monumentalquartiere, dem Kulturufer am Zürichsee mit dem riesigen Kuppelbau, das über der Stadt thronende Universitätsgebäude als Akropolis der Bildung mit den markanten Doppeltürmen und das Groß-Zürich Quartier an der Limmat mit dem Rathaus und der Urania machen aus Zürich eine moderne Hauptstadt mit europäischen Format. Darüberhinausgehend waren auch ein großer Bahnhofsneubau und ein Museumsquartier geplant, was jedoch nicht Gegenstand unserer Betrachtung sein soll.