Architektur im Kopf

von Matthias Walther

Vorerst soll auf den bedeutenden Dom St. Peter näher eingegangen werden: Dieser Dom gehört zum Dreigestirn der großen Kaiserdome am Rhein. Während in Speyer der größte romanische Dom steht, zeigt sich in Worms die besterhaltene romanische Anlage dieser Größe am Rhein. Der Dom in Mainz ist baugeschichtlich vor allem wegen der späteren Änderungen hervorzuheben. In gotischer sowie barocker Zeit fanden tiefgreifende Veränderungen statt, die den Bau allerdings durchaus zugute kamen.

Als Grundlage des hier aufgeführten Projektes fungiert ein heute nicht mehr vorhandener Zustand aus dem 19. Jahrhundert. 1836 errichtete G. Moller einen neuen östlichen Vierungsturm mit einer Eisenkuppel. Es sollen zwei Variationen aus spätester Bauphase dargestellt werden: Der Dom in Mainz verfügt über zwei stattliche Vierungstürme, die im Kern beide mitsamt der sie begleitenden Chortürme aus romanischer Zeit stammen. Der spätere westliche Bereich wurde in barock-romanischen Formen um 1785 neu gestaltet, während die alte östliche Turmanlage durch Kriege zerstört wurde. Sie erscheint nun einmal als gotische Anlage rekonstruiert mit hohem spitzen Vierungsturm, in einem anderen Entwurf ist die östliche Vierung durch eine Faltkuppel in gotischen Formen, ähnlich dem Aachener Dom, ausgeführt. Wie imposant diese Anlage wirkt, zeigt sich in den gewählten Perspektiven besonders eindrucksvoll.

Die evangelische Christuskirche sollte ein neues Verwaltungszentrum mit Rathaus umgeben, die einem städtischem Forum gleichgekommen wäre. Ein hoher Turm mit Uhr bereichert fortan das alte Stadtbild. Ebenso dargestellt wurde der Neubau einer katholischen Kuppelkirche im sogenannten Gartenfeld etwas rheinabwärts. Der Zentralbau nimmt bewussten Bezug zur evangelischen Christuskirche. Eine alte Rekonstruktionsskizze zur Mainzer Martinsburg, die später teilweise in der nie vollendeten Vierflügelanlage eines neuen Renaissanceschlosses aufging, soll die Betrachtung über Mainz abschließen.